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After School Club in Südafrika

Hanna, 17 Jahre, Köln

Mein Freiwilligenprojekt nach dem Abitur

Als nach meinem Abitur feststand, dass ich nicht direkt mit meinem Studium anfangen möchte, war ich für eine ganze Weile ziemlich unentschlossen, was ich nun in meinem freien Jahr anfangen soll. 

Recht spontan habe ich mich dann für einen elfwöchigen Aufenthalt in Südafrika entschieden!

Ankunft in Südafrika

So ging es dann auch schon einige Wochen später für mich zum Flughafen und von Frankfurt nach Kapstadt. Auch wenn ich weder das Land, noch meine Gastfamilie oder meine Mitarbeiter kannte, war ich nicht abgeschreckt, vielmehr erwartete ich all die neuen Eindrücke und Personen mit großer Vorfreude.

Unterbringung in einer Gastfamilie

Da ich noch minderjährig eingereist bin, war für mich eine Unterbringung in einer Gastfamilie vorgesehen. Dort wohnte ich mit zwei anderen Mädchen, mit denen ich mir ein Zimmer teilte. Die Größe und die Ausstattung waren zwar eine Umstellung, doch habe ich mich auch dank meiner beiden Mitbewohnerinnen schnell eingelebt. 

Mit ihnen und meinen Arbeitskollegen verbrachte ich auch den größten Teil meiner Freizeit, da wir uns sehr gut verstanden und so zusammen die Stadt erkundeten.

Mit der Gastfamilie hatte ich aufgrund meiner Arbeitszeiten nicht allzu viel zu tun, jedoch war diese im Großen und Ganzen auch recht freundlich, insbesondere unsere Gastmutter.

Das Projekt: Ein After School Club

Ich habe in einem After School Club eines Gemeindezentrums gearbeitet.

Zusammen mit mehreren Volunteers, auch von anderen Organisationen und einem Jugendarbeiter waren wir für das Youth Department verantwortlich. Unsere Aufgaben vormittags waren die Planung eines abwechslungsreichen Programms und die Vorbereitung eines Snacks für die Kinder. Nachmittags wurde dann parallel zum Programm auch Hausaufgaben Nachhilfe und Lesen angeboten, um den Kindern eine Alternative zum Spielen auf der Straße zu bieten. 

Weiter standen auch Ausflüge oder die Umgestaltung der Bibliothek des Gemeindezentrums auf dem Stundenplan. 

Es hat mich sehr gefreut, die Fortschritte und Entwicklung der Kinder zu sehen, z.B. wie Kinder, die anfangs sehr ruhig und in sich gekehrt waren, sich dann einem aber geöffnet haben und zugänglicher wurden. Zudem, wenn sie eingeübte Songs beim Essen vor sich hin gesummt haben oder wie manche endlich fehlerfrei ihre Lieblingsbücher lesen konnten. 

Gerade die individuelle Förderung ist sehr wichtig, da die Kinder in überfüllten Klassen unterrichtet werden und die Eltern meist lange arbeiten. Leider ist uns dies nur möglich, wenn genug Volunteers zur Verfügung stehen, was nicht immer der Fall war. 

Im Gegensatz zur anderen Projekten, hat meine Arbeit mir sehr viel Freiheit geboten, da man das Programm eigenständig planen und seine Talente mit einbringen konnte. Andererseits wurde einem damit sehr viel Verantwortung übertragen, da ohne uns Volunteers auch kein Programm stattgefunden hätte. 

Trotz dieses Drucks und der längeren Arbeitszeiten, kann ich euch dieses Projekt ausdrücklich empfehlen. Gerade denjenigen, die gerne kreativ werden, in einem lockeren und freundlichen Umfeld arbeiten möchten und sehen wollen, was allein ihr eigenes Engagement bewirken kann. 

Kapstadt lernt man nicht nur durch Abklappern der Touristenattraktionen kennen, sondern auch im Austausch mit den Landsleuten, angefangen bei den Kleinsten. 

Kapstadt erleben

Ein Wort, das Kapstadt beschreibt, ist wohl sicherlich Vielfältigkeit. 

Und das fängt schon bei der Bevölkerung an. Nicht nur schwarz und weiß, aber auch coloured, indisch und asiatische Menschen sind hier vertreten. Im größeren Supermarkt findet man selbstverständlich eine Abteilung für koscheres Essen, während nachmittags der Imam zu hören ist. Hochhäuser grenzen an Nationalparks, was in keiner anderen Millionenstadt der Fall ist und von den umliegenden Bergen lässt sich auf die wunderbare Küste blicken. 

Kapstadt bietet für jeden etwas.

Angefangen von Attraktionen, wie dem Kirstenbosch National Botanical Garden oder der Robben Island bis zu einem Picknick während des Sonnenuntergangs auf Signal Hill. 

Die Strände laden zum Baden ein, können aber auch zum Surfen geeignet sein. Die Berglandschaft birgt wunderbare Wanderwege und wer es extremer mag, kann auch per Paragliding wieder heruntergleiten oder sich abseilen anstatt zu wandern. Zeichenkurse gibt es genauso wie Fitnessstudios und auch das Nachtleben kann sich sehen lassen. Es gibt unterschiedlichste Restaurants, Roof Top Bars mit Aussicht auf die funkelnde Stadt und Clubs mit Live-Music.

Sicherheit

Ein anderes Wort, das Kapstadt ebenfalls treffend beschreibt, ist Gegensätze. 

Das kann der Kontrast zwischen Berg und Strand, aber auch der große Unterschied zwischen arm und reich sein. Villen liegen teilweise direkt neben heruntergekommenen Hütten und neben den gläsernen Wolkenkratzern der großen Banken gibt es bettelnde Obdachlose. Armut ist allgegenwärtig und eng mit Korruption, Kriminalität und Gangs verbunden. 

Aber solange man sich an einige Verhaltensregeln hält, kann man die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, auf ein Minimum reduzieren.

Zu diesen Regeln gehören u.a., sich möglichst in einer Gruppe zu bewegen, bei Dunkelheit nur sichere Verkehrsmittel benutzen (z.B. Uber), Fenster und Türen im Auto von innen zu verschließen und Taschen im Kofferraum zu verstauen, Geld nur in geringen Mengen und Wertgegenstände möglichst unauffällig mitzuführen oder direkt zuhause zu lassen.

Rückblick

Abschließend lässt sich festhalten, dass meine Reise nach Kapstadt eine wunderbare Entscheidung war, die ich auf keinen Fall bereue! 

Obwohl ich so viel über Land und Leute gelernt habe, fühle ich mich trotzdem, als hätte ich nur an der Oberfläche gekratzt. 

Ich freue mich schon auf meine nächste Reise in diese wunderbare Metropole!

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