Grow Ghana ist die Non-Profit Initiative von mehreren IT Start-ups in Ghana. Das deutsch-ghanaische Team vor Ort zielt darauf ab, Schüler und Studenten fit für eine erfolgreiche Karriere und Zukunft zu machen. Mit neuen Methoden und Ansätzen wie experimentellem Coding und Gamification werden berufsrelevante Fähigkeiten spielerisch vermittelt. Außerdem werden Selbstbewusstsein und Diskussionskultur gefördert. Mittels Mini-IT-Labs bringt Grow Ghana die Digitalisierung zu den lokalen Schulen und vermittelt damit Soft Skills praxisorientiert.
Afrika braucht dringend Jobs, um erfolgreich und selbstbestimmt zu wachsen. Und auch, um den sog. „Brain Drain“ zu bekämpfen: da es lokal keine Jobs gibt, versuchen viele, in Europa Arbeit zu finden – und landen oft im Niedriglohnsektor oder in der Arbeitslosigkeit. Dabei braucht Afrika dringend selbst Fachkräfte vor Ort.
Die Digitalisierung eröffnet hierfür neue Chancen. Viele Unternehmen aus Deutschland würden bereits heute gerne Aufträge nach Afrika vergeben, gerade im IT Bereich. Und lokale Unternehmen wollen wachsen und könnten viele Arbeitsplätze schaffen. Allerdings reicht das Qualifikations-Level der potenziellen Arbeitnehmer hierfür oft nicht aus. Oft werden IT Kurse an Schulen noch mit Kreide und Tafel rein theoretisch durchgeführt – und es gibt keinen einzigen Laptop zur praktischen Ausbildung. Dadurch werden wichtige Fähigkeiten wie digitale Grundfertigkeiten und Verständnis der digitalen Welt, aber auch Teamarbeit, Selbstbewusstsein, Entwicklung einer eigenen Meinung, Kommunikation und Mut zur Kreativität noch nicht ausreichend vermittelt.
Die NGO kooperiert mit lokalen Schulen und Universitäten. Das Ziel bis 2025 ist, über 5.000 Schüler und Studenten pro Jahr mit dem Programm zu erreichen und jobrelevante Fähigkeiten messbar zu stärken. Zentraler Programmbestandteil ist auch die gezielte Förderung von ausgesuchten Schülern über einen mehrjährigen Zeitraum mit dem Ziel, diese in passende Jobs zu vermitteln. Außerdem soll über einen „Teach-the-teacher“ Ansatz die Nachhaltigkeit und Verankerung in den Schulen sichergestellt werden.
Das Programm wurde 2018 erfolgreich gestartet und die ersten Workshop-Formate und Lehr-Methoden zusammen mit Experten und Freiwilligen getestet und weiterentwickelt. Daraus wurde ein vollständiges Curriculum entwickelt, das aus den künftigen Job-Anforderungen abgeleitet ist und ergänzend zum regulären Lehrplan steht. Zentrales Tool sind experimentelle Lern-Computer, die speziell für den Einsatz in Entwicklungsländern und zur Ausbildung von Jugendlichen entwickelt wurden. Hierzu kooperiert die NGO auch mit einer deutschen Coding-Schule und weiteren Entwicklungsinitiativen.
Bislang konnten fünf Partner-Schulen und Universitäten für das Programm gewonnen werden. Es besteht großes Interesse seitens der Partner daran, das Programm erheblich auszuweiten. Der Zuspruch der Schüler zur Teilnahme an dem freiwilligen Programm nach Unterrichtsschluss ist sehr hoch und übertrifft die Erwartungen.
Stand heute hat das Projekt über 500 Schüler und Studenten erreicht. Ziel ist, diese Zahl in den nächsten 5 Jahren zu verzehnfachen.
Das Bildungssystem in Ghana ist historisch gewachsen und die lokalen Strukturen nicht auf schnellen Wandel ausgelegt. Die Digitalisierung ist an den Schulen noch nicht angekommen, was sich u.a. in mangelhafter Ausrüstung zeigt. Gleichzeitig benötigt Talententwicklung viel Zeit, um Wirkung zu zeigen. Für das Projekt ist es elementar, durch eine hohe Anzahl an qualifizierten Freiwilligen ein dauerhaftes, langfristiges und weitreichendes Programm anbieten zu können und mehr Schulen mit digitalem Equipment auszustatten. Außerdem gilt es mittelfristig, lokale Lehrer und Behörden noch stärker in das Programm einzubinden. Auf der anderen Seite arbeiten wir mit Unternehmenspartnern darauf hin, im Rahmen von anderen geförderten Entwicklungs-Initiativen die relevanten Jobs für die Grow Ghana Talente auch tatsächlich zu realisieren.
Folgende Dinge wurden seit der Einführung der Grow Ghana Initiative 2018 erreicht (Stand Frühjahr 2019):